Teufelshöhle Pottenstein in der Fränkischen Schweiz

Teufelshöhle Pottenstein - geheimnisvolle Unterwelt im Herzen der Fränkischen Schweiz

 
Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

Die Teufelshöhle in Pottenstein ist die größte der ca. 1.000 Höhlen in der Fränkischen Schweiz und eine der bekanntesten Tropfsteinhöhlen in Deutschland. Wir sprechen mit Herrn  Tischer über die geheimnisvolle Unterwelt dieser einzigartigen natürlichen Karsthöhle.

Teufelshöhle Pottenstein


Teufelshöhle Pottenstein
größte Höhle der Fränkischen Schweiz
ca. 2,5 Millionen Jahre alt
70 Meter tief
 

Wie entstand die Teufelshöhle Pottenstein?

Die Teufelshöhle in Pottenstein ist circa 2,5 Millionen Jahre alt. Sie entstand als die Fränkische Schweiz gänzlich von einem Meer bedeckt war. Damals entstanden Klüfte und Spalten durch Verwerfungen. Diese waren gefüllt mit kohlensäurehaltigem Wasser, in dem sich Dolomitgestein und Kalk löste. Dadurch laugte das Wasser den Felsen, wodurch sich hohle Räume bildeten. Im Lauf der Jahre sank der Grundwasserspiegel, wodurch die Höhle trockengelegt wurde.
Der Name der Teufelshöhle entstand vermutlich, weil der große Raum schon lange vor der Entdeckung der Höhle bekannt war, das heißt, dass schon im Mittelalter die Pottensteiner Bevölkerung den großen Raum kannte. Damals, so wird zumindest vermutet, wurde er vermutlich aus Aberglauben als das Teufelsloch bezeichnet.

 

Der Weg durch die Teufelshöhle

Wer die Höhle mittels einer Führung sehen will, braucht 45 Minuten und muss zudem 400 Stufen erklimmen. Betritt man die Höhle, gelangt man an eine erste Engstelle. Dort war die Höhle früher komplett verschlossen. Der Geologe Hans Brand aus Bayreuth hat an dieser Engstelle Forschung betrieben, weil er vermutete, dass fließendes Gewässer die Höhle einst formte. Bei seinen Forschungen vor knapp 100 Jahren, im Oktober 1922, stellte er ein Felsversturz fest, den er durchbrach. Nach neun Metern stieß Herr Brand auf den natürlichen Verlauf der Höhle. Es dauerte 10 Jahre, um die Höhle auszubauen und für Menschen zugänglich zu machen. Nach der Durchbruchstelle sind die ersten Tropfstein-Formationen zu sehen. Jede dieser Formationen wird auf ein Alter von 12.000-15.000 Jahren geschätzt. Danach geht es durch die Bärenhöhle, wo an drei Stellen die Überreste von achtzig Höhlenbären gesehen werden können. Vor rund 30.000 Jahren kamen die Bären in den ersten Teil der Höhle, weil sie dort aufgrund der dort konstant vorherrschenden Temperatur von neun Grad Celsius Winterschlaf hielten. Des Weiteren kann das Skelett eines Höhlenbären betrachtet werden. Stellte sich ein Höhlenbar auf die Hinterbeine, könnte er dabei eine Höhe von drei Metern erreichen, das geschätzte Gewicht lag bei 500 Kilogramm. Nach der Bärenhöhle geht es weiter in den zweiten großen Raum der Höhle, nämlich in den Barbarossa-Dom.

 

Teufelshöhle Pottenstein - geheimnisvolle Unterwelt im Herzen der Fränkischen Schweiz

Rund 45 Minuten dauert der Rundweg durch die Höhle, wobei zahlreiche Stufen und auch einige Engstellen zu überwinden sind.

Wie entstehen die Tropfsteine, die die Teufelshöhle verzieren?

Regenwasser gelangt durch Risse in den Felsen und löst aus diesem Calcium und Magnesiumcarbonat.  Der mit Kalk angereicherte Wassertropfen tritt anschließend aus der Höhlendecke aus. Bei diesem Vorgang entweicht Kohlendioxid. Der Kalk aber scheidet aus, setzt sich ab und wird zum Tropfstein. In der Teufelshöhle braucht ein Tropfstein im Durchschnitt etwa 10 bis 13 Jahre, um einen Millimeter zu wachsen. Dabei werden Tropfsteine unterschieden, die von der Höhlendecken herabwachsen, den so genannten Stalaktit, und ihren Gegenstücken, Tropfsteine also die sich vom Boden her bilden. Diese werden Stalagmit genannt. Den wohl schönsten Stalagmiten der Teufelshöhle kann man im Barbarossa-Dom begutachten. Dieser wird auch Kaiser Barbarossa genannt und befindet sich in der Mitte des Raumes. Sein geschätztes Alter beträgt 200.000 Jahre. Die gesamte Fläche in diesem Areal wird der Zaubergarten genannt. Dort können die Besucher unten eine Kerzengruppen erkennen. In der Mitte des Raumes hingegen zeigt sich eine gebirgs-ähnliche Landschaft. Die Tropfstein-Zapfen, die von der Decke hängen, werden der Bart des Barbarossa genannt.

 

5Fragen an Herrn Tischer

1.

Wie alt ist die Teufelshöhle?

Die Teufelshöhle in Pottenstein ist circa 2,5 Millionen Jahre alt.

 

2.

Wie tief ist die tiefste Stelle der Teufelshöhle?

Bis zum Tageslicht sind es an der tiefsten Stelle 70 Meter. Dabei ist die Höhle 18 Meter hoch, sodass über der Höhle 52 Meter Fels liegen.

 

3.

Wie schnell wächst ein Tropfstein?

In der Teufelshöhle braucht ein Tropfstein im Durchschnitt etwa 10 bis 13 Jahre, um einen Millimeter zu wachsen

4.

Stalagmit und Stalaktit- was ist noch mal was?

Stalaktiten wachsen von der Decke herab.  Stalagmit bilden sich vom Boden her.

 

5.

Wie viele Treppenstufen gibt es in der Teufelshöhle?

Es sind insgesamt 400 Stufen.

Die Führung geht weiter.

Die tiefste Stelle der Teufelshöhle befindet sich ebenfalls in diesem zweiten größeren Raum. Bis zum Tageslicht sind es an dieser Stelle 70 Meter. Der Barbarossa-Dom ist dabei 18 Meter hoch, sodass über der Höhle 52 Meter Fels liegen. Die folgende Treppenanlage zählt 115 nach oben führenden Stufen, was beim Ausbau bei der Erschließung der Höhle der mit Abstand schwierigste Teil war. Nach den Stufen sind auf der rechten Seite drei markante Stalaktiten erkennbar. Diese wurden aufgrund ihrer Anordnung zueinander von Herrn Brand die Kreuzigungsgruppe getauft. Danach folgt ein langer Verbindungsgang bis in die drei Kaisergrotte. Dort angekommen, steigt man steil hinab in die so genannte Hexenschlucht und erreicht schließlich über eine Querverbindung den nächsten Raum der Höhle, nämlich den Riesensaal.

 

Highlights

Wege zur Teufelshöhle
  1. Entstehungsgeschichte der Teufelshöhle

    Die Teufelshöhle in Pottenstein ist circa 2,5 Millionen Jahre alt. Sie entstand als die Fränkische Schweiz gänzlich von einem Meer bedeckt war. Damals entstanden Klüfte und Spalten durch Verwerfungen.

  2. Tropfsteine in der Teufelshöhle

    Den wohl schönsten Stalagmiten der Teufelshöhle kann man im Barbarossa-Dom begutachten. Dieser wird auch Kaiser Barbarossa genannt und befindet sich in der Mitte des Raumes. Sein geschätztes Alter beträgt 200.000 Jahre.

  3. Führungen in der Teufelshöhle Pottenstein

    Etwa die Hälfte der ca. 3000 Meter langen Teufelshöhle ist für Besucher im Rahmen einer Führung zugänglich.

Podcast: Interview mit Herrn Tischer über die Teufelshöhle Pottenstein - geheimnisvolle Unterwelt im Herzen der Fränkischen Schweiz

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Der Riesensaal

Im Riesensaal ist ein riesiger Tropfstein zu sehen, der Der Baum genannt wird. Dabei bildet die Höhlendecke die Baumkrone, der Tropfsteinfels den Stamm und die darunter liegenden Tropfsteinfächer die Wurzeln. Dieser Stalaktit ist rund dreieinhalb Meter hoch und mindestens 300.000 Jahre alt. Ähnlich alt dürfte der ebenfalls massive braune Stalagmit sein, der sich im gleichen Raum in der Mitte befindet. Dieser wird auch der Riesige Goliath genannt. Mit etwas Fantasie lässt sich in der Felsnische eine kleine verschneite Kapelle erkennen. Aus diesem Raum führt ein kleiner Weg an dem steinernen Wasserfall vorbei weiter zum Kerzensaal. Durchquert man diesen, gelangt man zum Ausgang der Teufelshöhle, der 25 Meter höher als der Eingang liegt. Bevor es zum Ausgang geht, geht man noch an einer kleinen malerischen Felsenschlucht vorbei.

 

So kommen Sie zur Teufelshöhle Pottenstein

Fragen an den Zweckverband Teufelshöhle

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Mark Zimmermann

Erstellt | Geändert

Mark Zimmermann ist Gründer von Bayern-online.de und schreibt das Blog Quergereist.de

Interview: Mark Zimmermann
Text: Wiebke Heinze
Produktion: Birgit Tauscher